Walliser 4000er
Lagginhorn (4010m) und Weissmies (4017m)
Juli 2008
last update 27.2.2011

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Charakter:

Lagginhorn (4010m):

Hochalpine Tour mit teilweise ausgesetzten Passagen am Westgrat (stellenweise II). Helm, Steigeisen und Pickel sind notwendig. Das Seil war dabei, blieb aber 
im Rucksack um am Grat schneller vorwärts zu kommen.

Weissmies (4017):

Hochalpine Tour mit langen Gletscher-Passagen. Keine technischen Schwierigkeiten im Fels oder Eis; Pickel, Steigeisen und Seil sind notwendig. Zum Teil objektiv gefährliche Teilstücke unter Seracs; schnelles "Queren" dieser Stellen ist notwendig, um das Risiko von Eislawinen erschlagen zu werden möglichst klein zu halten.

Vom ursprünglichen Plan einer Überschreitung von der Amageller Hütte  zur Weissmieshütte wurde aufgrund der Neuschneemengen und Lawinengefahr abgewichen. Die gesamte Tour wurde vor Ort umgestellt.


Erster und zweiter Tag:
Aufstieg zur Weissmieshütte (2726m) und ein "Schlechtwettertag" auf der Hütte


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weissmieshütte
Bilck von der Weissmieshütte
Auf der Fahrt von Dachau bis nach Saas Grund im Wallis hat es durchgehend und zum Teil
heftig geregnet. Für die kommenden Tage im Juli 2008 war eine kurzzeitige Wetterbesserung
in Aussicht. Nach dem Aufstieg zur Weissmieshütte fing es an zu schneien.
Die Wetterbesserung ließ auf sich warten....
Wir verbrachten einen Tag auf der Hütte und haben einige kurze Ausflüge unternommen, um die Gegend und den Zustieg zum Westgrat des Lagginhorns auszukundschaften. Den ursprünglichen Plan einer Weissmiesüberschreitung und anschließender Lagginhorn Besteigung habe ich wegen akuter Lawinengefahr am Weissmies (Triebschnee) umgestellt.
Lagginhorn
Dom
Endlich, am Nachmittag lockern sich die Wolken und unser Ziel für den darauffolgenden Tag wird sichtbar. Das Lagginhorn mit dem Westgrat auf der linken Seite. Da es sehr windig war, gehe ich davon aus, dass am Grat nicht zuviel Schnee liegt.

Wolken- und Lichtstimmungen in den Walliser Bergen. So etwas gibt es nicht bei einer stabilen Hochdruckwetterlage. Wer nicht wagt der nicht gewinnt!


Walliser 400er

Das Zwischenhoch "läuft ein"; nachmittags wird das Wetter besser und wir freuen uns auf den kommenden Tag. In Bildmitte schaut das Allalinhorn raus. Es war vor fast 20 Jahren mein erster Viertausender.




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Dritter Tag:
Lagginhorn (4010m) über den Westgrat (II)


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Morgendämmerung Morgendämmerung
Eine sternenklare Nacht und glasklarer Himmel am Morgen nach der Schlechtwetterperiode!
Im Bild ist hinter den Walliser Bergriesen (Alphubel, Täschhorn, Dom, Nadelhorn, ...) der Erdschatten zu sehen. Die ersten Sonnestrahlen kündigen sich an.....

... und da sind sie. Die Gipfel über 4000m liegen schon in der Sonne.



Morgendämmerung Morgendämmerung
Lichtstimmungen sind ...



...das Thema dieser Web Seite.



Morgendämmerung Morgendämmerung
Wir erreichen den Rand der Ferners (oder was von ihm übriggeblieben ist). Es ist kalt und alles ist gefroren. Wir ziehen die Steigeisen an, nach einem kleinen Ferner kombiniertes Gelände mit vereistem Fels am Westgrat.

Mit den langen Schatten des ersten Sonnenlichtes am Morgen wirken die Berge plastisch.



Morgendämmerung
Walliser 4000er
Noch ein Bild und dann kommt die Kamera in den Rucksack,
auf uns wartet der Grat....


Wir erreichen den 4010m hohen Gipfel des Lagginhorns nach 1300 Hm Aufstieg in den Vormittagsstunden und haben ....


Walliser 4000er
Weissmies
... eine wunderbare Aussicht.
Links das Weissmies, rechts der Bildmitte die Monte Rosa Gruppe dann der Lyskamm, Castor, Pollux und das Breithorn..

Das Weissmies,  ein imposanter Eisriese.



Am Gipfel des Lagginhorns
Blick vom Lagginhorn
Sonja am kleinen Gipfel. Es ist kaum Platz da.



Der Lyskamm links, dann das felsige Rimpfischhorn, rechts hinten das Breithorn. Hält sich das Wetter lange genug, sollte es den Abschluß der "Walliser 4000er Tage 2008" Tage bilden.


Blick in die Pooebene vom Lagginhorn
Blick vom Lagginhorn
Der Blick vom Gipfel nach Süden in die Poo-Ebene. Schön zu sehen auch
der Lago Maggiore.


Gipfel-Imperessionen.;
markant die wunderschöne Pyramide des Monte Disgrazia.


Am Lagginhorn Blick vom Lagginhorn
Sonja und ich am Gipfel des Lagginhorns.



Rechts unten Saas Fee; von da unten im Tal sind wir bei strömenden Regen los.



Im Abstieg vom Lagginhorn Blick auf's Weissmies
Im Abstieg am Westgrat.
Da wir auf Seilsicherung verzichten, ist konzentriertes Absteigen Pflicht. Ein Ausrutscher hätte katastrophale Folgen.

Blick auf unser nächstes Ziel, das Weissmies. Unser geplanter Aufstieg läuft über den flachen Gletscher unten; dann schräg nach rechts hoch unter den Gletscherbrüchen durch und in einer Schlaufe nach links auf den Grat hoch und über diesen zum Gipfel.

Lagginhorn
Der Blick zurück auf den oberen Teil des Lagginhorn Westgrates. Der erste Teil des Abstieges ist geschafft. Am frühen Nachmittag erreichen wir wieder die Weissmieshütte.
 



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Vierter Tag:
Weissmies (4017m) über den Südwestgrat


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Weissmies Lagginhorn
Da wir auf der "alten" und gemütlichen Weissmieshütte übernachtet haben und nicht auf der ca.
400 Hm höher gelegenen "ultramodernen" Hohsaas "Hütte", sind schon einige Leute vor uns unterwegs. Bei Tagesanbruch erreichen wir nach einer Stunde Gehzeit den Gletscher in
der Nähe der Hohsaashütte.
Blick zum Lagginhorn, auf dem wir am Tage vorher waren.



Weissmies Weissmies
Im Aufstieg kurz vor dem Erreichen des Grates. Der Gletscher ist gut gespurt.



Eine Trinkpause beim Erreichen des Grates.



Weissmies
Weissmies
Am Gipfel des Weissmies.
Das Wetter ist immer noch super aber die Luft ist nicht mehr ganz so klar wie am Tag vorher.
Die Poo-Ebene liegt im Dunst.

Unter uns bilden sich erste harmlose Quellwolken.



Weissmies
Weissmies
Rechts im Bild der Aletschgletscher, mit 23 km Länge der größte Alpengletscher.



Im Abstieg der Blick zurück in Richtung Gipfel. Manche Leute sind extrem langsam unterwegs und befinden sich noch im Aufstieg. Ich bin ein Freund der Regel "spätestens um 12 Uhr wieder runter vom Gletscher".

Weissmies
Weissmies
Hinter mir die Randspalte (auch Bergschrund genannt).



Im Abstieg am Grat;
links teilweise überwächtetes Gelände, rechts große Spalten;
da sollte man wissen was man tut....

Weissmies
Weissmies
Am Punkt an dem der Grat verlassen wird....



Jetzt beginnt der gefährlichste Teil der Tour, unter den Seracs in Bildmitte müssen wir
möglichst schnell durch.


Weissmies
Weissmies
Seracs; auch wenn es nicht zu sehen ist bewegen sie sich talwärts. Und ab und zu bricht ein Teil raus und Tonnen von Eis stürzen in die Tiefe; Wer dann darunter ist hat verloren....
Umso erstaunlicher, dass immer wieder Leute unter diesen Eismassen Ess-und Trinkpausen eingelegen!?!? Viel Glück!
Sonja vor dem Weissmies.



Weissmies
Weissmies
Wir haben die gefährliche Zone wieder verlassen;
Eisbrüche links von uns.


Es ist kurz nach halbzwölf Uhr mittags als wir den Gletscher verlassen.
Wir sind extrem durstig und es gibt (pro Kopf) einen Liter Apfelschorle, ein Weißbier (außer Sonja), 2 große Kaffe und Kuchen auf der Hütte.  Eine Super Tour geht zu Ende.



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Fünfter Tag:
Zermatt und Heimfahrt

Die nächste Schlechtwetterfront kommt früher als erwartet. Die Besteigung des Breithorns entfällt; wir machen uns einen schönen Abend im Hotel (bei Käsefondue) und besuchen am kommenden Tag noch Zermatt. Der Blick auf's Matterhorn bleibt uns verwehrt, nachmittags gehts wieder zurück nach Hause.