Großglockner (3798m)

auf das Dach Österreichs

Ende Juni 2014
last update 8.7.2014

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Der Großglockner, kurz Glockner, ist mit einer Höhe von 3798m der höchste Berg Österreichs. Die markante Spitze gehört zur Glocknergruppe, einer Bergkette im mittleren Teil der Hohen Tauern, und gilt als einer der bedeutendsten Gipfel der Ostalpen. Er ist Anziehungspunkt für Alpinisten und bei gutem Wetter in der Regel dementsprechend überlaufen.

Der Blick auf den Berg, eines der bekanntesten Wahrzeichen Österreichs, ist die landschaftliche Hauptattraktion der Großglockner-Hochalpenstraße.

Der Großglockner ist der höchste Berg der Alpen östlich der knapp 200km km entfernten Ortlergruppe und weist eine der größten geografischen Dominanzen (Schartenhöhen) aller Berge der Alpen auf. Die Aussicht gilt als die weiteste aller Berge der Ostalpen, sie reicht bei guter Sicht weit über 200km Kilometer.

Da heuer Ende Juni die Verhältnisse sehr gut sind, wollen Frank Richardsen und ich es gleich am Anfang der Hochtourensaison versuchen.


Wir entscheiden uns für den Normalweg von Kals im Süden (siehe auch 
Kompass Digital Map Österreich)
    Tag 1: Anfahrt zum Lucknerhaus - Aufstieg zur Lucknerhütte
    Tag 2: Stüdelhütte - Ködnizkees - Erherzog-Johann-Hütte (Alter Kalser Weg)
    Tag 3: Glocknerleitl - Kleinglockner - Glocknerscharte - Großglockner
                Abstieg ins Tal und Heimfahrt

Charakter:


Hochalpine Tour mit ausgesetzten Passagen ab dem Glocknerleitl. Bis zu 40 Grad im Firn (je nach Verhältnissen auch im Eis), im Fels I bis max. II.
Sicherer
Umgang mit Seil, Pickel und Steigeisen ist notwendig. Aufgrund der zunehmenden Ausaperung am Glocknerleitl und dem damit verbundenen Steinschlag ist ein Helm empfehlenswert.

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Vor Kals
Treffpunkt am Lucknerhaus
Wenige Kilometer vor Kals bei der Anfahrt am Donnerstag Nachmittag.
Der Glockner ist durch Wolken verdeckt (Bildmitte).


Frank und ich treffen uns am Parkplatz "Luckner Haus" unweit von Kals.
Die Rucksäcke werden gepackt.


Lucknerhütte an der Lucknerhuette
Die Lucknerhütte erreichen wir nach einer knappen Stunde,
sie ist an dem Tag unser Ziel.


Am Morgen darauf geht's schon um kurz nach 7 Uhr los in Richtung Stüdlhütte.
Das Wetter ist labil (feuchte Südwestströmung) und wird laut Wetterbericht
an dem Tag voraussichtlich nur bis Mittag halten.
[Foto: Frank R.]
Steinböcke im Ködniztal
Ködniztal
Unterwegs sehen wir Steinböcke, sie sind teilweise nur etwa 20m entfernt.
Ein Vorteil des frühen Aufbruchs, tagsüber ziehen sich
die Tiere in abgelegenere Regionen zurück

Die Pflanzen im Hochgebirge müssen die kurze warme Periode nutzen.
Wunderbare Blütenpracht, die Farben wirken in der Umgebung besonders intensiv.
[Foto: Frank R.]

Stüdlhütte
auf der Stüdlhütte
Die futuristisch anmutende Stüdelhütte (2800m) erreichen wir nach gut 2 Stunden.
Das zwischen 1993 und 1996 erbaute moderne, energieeffiziente Haus ist
aufgrund seiner exponierten Lage für Windgeschwindigkeiten über
200km/h ausgelegt.

Von links nach rechts:
Frank Richardsen, Christian Rausch und Johann Stüdl (oben rechts mit Nickelbrille).
Der Prager Kaufmann J. Stüdl (*Juni 1839; †Januar 1925) war ein Förderer
des Alpinismus in Österreich und maßgeblich an der Erschließung der Glockner-
und Venedigergruppe in den Ostaplen beteiligt.
Glockner Ködnizkees
Im Norden noch bestes Wetter; der Glockner und rechts hinten auf der
kleinen schwarzen Spitze vor den Wolken unser Tagesziel,
die Erzherzog-Johann-Hütte  (Adlersruhe).

Der Beginn des Ködnizkees (Gletscher)
Im Südwesten laufen bereits erste dunkle Wolken rein.


Glockner Glockner
Kurz vor unserer Anseilstelle.
[Foto: Frank R.]


Die imposante Gipelpyramide der Glockners, links der Stüdlgrat.



Ködnizkeees
Der Blick zurück nach Süden.
Die Wolken werden uns bald erreichen, die Gewitterneigung soll an dem Tag noch relativ gering bleiben.


am Alten Kalser Weg
am Alten Kalser Weg
Wir erreichen den Grat unterhalb der Adlersruhe und sind nur noch eine knappe
halbe Stunde von der Schutzhütte entfernt.



Am Grat treffen wir auch auf den oberen Mürztaler Weg (Klettersteig).
[Foto:Frank R.]


Glockner
Erzherzog-Johann-Hütte (Adlersruhe)
Eine Seilschaft im Abstieg



Die Erzherzog-Johann-Hütte (Adlersruhe) ist mit 3454m Seehöhe Österreichs höchstgelegene Schutzhütte.


Glockner
Erzherzog-Johann-Hütte (Adlersruhe)
Der Glockner bleibt in Wolken verhüllt und zeigt sich an dem Tag nicht mehr.
Die beiden Kalser Bergführer sind sich aber sicher, dass am nächsten Tag
der Aufstieg möglich sein sollte.

Gemütliche Stube
Aufgrund des labilen Wetters befinden sich nur ca. 30 Bergsteiger auf der Hütte.
Es geht also wirklich sehr entspannt zu.

Adlersruhe
Wolkenstimmung am späten Nachmittag.



Erzherzog-Johann-Hütte (Adlersruhe)
Erzherzog-Johann-Hütte (Adlersruhe)
Sonnenaufgang auf der Adlersruhe (3454m).
Nachts hat es einige Zentimeter geschneit, später kommt (leichter) Föhn auf.


Erstes Sonnenlicht am Hofmannskees. Der Anstieg von der
Kaiser-Franz-Joseph-Höhe (Bildmitte) wird wegen Steinschlag- und
Spaltengefahr nur noch selten begangen.


Sonnenaufgang Erzherzog-Johann-Hütte (Adlersruhe)
Sonnenaufgang Erzherzog-Johann-Hütte (Adlersruhe)
Die Wolken machen sich zumindest auf den Fotos gut, ...



.... der Wetterbericht sagt für den Nachmittag das Einlaufen einer Kaltfront voraus.
Das heißt, wir müssen spätestens dann schon wieder im Tal sein.
Kaltfront bedeutet Gewitter und ein Gewitter am Glockner will niemand erleben!

Glockner
Glockner
Frank kurz nach dem Glocknerleitl im Aufstieg auf den Kleinglockner.
Wir haben Nebel aber abgesehen davon perfekte Verhältnisse (harter, fester Firn).


Die exponierte Überschreitung des Kleinglockners.
An den Stahlstangen kann bei Bedarf gesichert werden.
[Foto: Frank R.]


Glockner Glockner
Wir erreichen den Gipfel gegen 9 Uhr und haben ihn für uns alleine!
Aber das ist noch nicht alles, das Wetter macht auf
und die Sonne kommt raus!!!

Das Kaiserkreuz
auf dem Dach der Republik Österreich


Glockner Glockner
Die letzten Schritte zum höchsten Punkt
[Foto:Frank R.]


Frank am Gipfel
Wir können unser Wetterglück kaum fassen!



Glockner Glockner
Der Blick nach Norden.


Die Glocknerwand
Blick in Richtung Nordwest


Kaiserkreuz am Glockner Glockner
Das Kaiserkreuz
Kalser Bergführer haben das 300kg schwere Kreuz bereits 1880 zu Ehren des
25-jährigen Ehejubiläums von Kaiser Franz-Joseph I und Kaiserin Elisabeth
auf dem Großglockner aufgestellt. 1999 wurde es ins Tal geflogen und restauriert.
Hinter mir der Ausstieg des Stüdlgrates
Blick in Richtung Südwest
[Foto: Frank R.]
                                                                                                                                         

Großglockner
Pano nach Süden


Glockner Glockner
Frank fotografiert in Richtung Glocknerwand.


Top-of-Austria-Selfie



Glockner Glockner
Nach gut 15 Minuten am Gipfel beginnen wir mit dem Abstieg.
Es ist jetzt viertel nach Neun. Obwohl kaum Leute unterwegs sind
bilden sich am Kleinglockner bereits kurze Staus.
Frank im Abstieg



Glockner Glockner
Abstieg in die Glocknerscharte
[Foto: Frank R.]


                                                                                                                                   
Eine ca. 20m hohe Platte nach der Glocknerscharte ist die
Schlüsselstelle der Tour. Schön strukturiert (II) stellt sie bei guten Verhältnissen
kein Problem dar. Wir lassen noch eine sich im Aufstieg befindliche Seilschaft
vorbei und steigen weiter ab.
[Foto: Frank R.]


Der Rest ist schnell erzählt.
Abstieg zur Adlersruhe, kurze Trink- und Suppenpause dort und dann so schnell wie möglich runter vom Berg.
Als wir um Viertel nach Eins unsere Autos erreichen, beginnt es zu regnen.

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