zur AllSky Hauptseite
zur Astrofotografie Hauptseite


All Sky Aufnahme am Gamsberg am 14. Mai 2018

In der Nacht auf den 14. Mai 2018 war außergewöhnlich starkes und selbst mit dem Auge sichtbares Airglow zu sehen. Als Airglow (auch Nachthimmelslicht oder Nachthimmelsleuchten) wird ein schwaches Leuchten höherer Atmosphärenschichten bezeichnet. Es wurde 1868 von Anders Angström entdeckt.


Die Resthelligkeit eines mondlosen Nachthimmels resultiert, neben der indirekten Streuung von Sonnenlicht und dem Licht der Sterne, aus Prozessen in der Ionosphäre. Die Gasatome und -moleküle dieser Schicht werden durch die solare UV-Strahlung ionisiert und dissoziiert. Bei der Rekombination der Teilchen wird Strahlung im sichtbaren Licht ausgesandt, die noch lange nach Sonnenuntergang anhält.

Je nachdem welche Elemente in welcher Form (z.B. molekularer oder atomarer Sauerstoff, Natruimbicarbonat, ...) und in welcher Höhe die Airglow-Layer auftreten, leutet das Licht in unterschiedlichen Farben von grün über blau, gelb bis ins hin ins rote.

Nach oben hin (>300km) werden die Layer dadurch begrenzt, dass die Dichte der beteiligten Atome und Moleküle zu gering wird, als dass die jeweiligen chemischen Reaktionen in nennenswertem Maßstab ablaufen könnten. Die unteren Begrenzungen markieren den Bereich, ab dem die Anregungsenergie durch Kollision mit anderen Atomen und Molekülen abgebaut wird, bevor dies durch die Abstrahlung von Licht geschehen kann. Unterhalb von etwa 85km ist die Dichte der Atmosphäre so groß, dass keine Airglow-Layer existieren können.

Am Bild sichbar ist neben hauptsächlich grünem auch gelbes und rotes Airglow. Das Licht veränderte Form und Farbe.
Der Link auf ein All Sky Timelapse der Nacht vom 16. auf den 17. Mai.

Sichtbar ist auch das Zodiakallichtband (von 12 nach 6 Uhr), in dem die Planeten Mars, Saturn (oberhalb der Milchstraße) und Jupiter (unterhalb) stehen.


zum Öffnen einer FullHDVersion (1920x1080px) hier klicken
All Sky Gamsberg
180 Grad Fischaugen-Aufnahme am Gamsberg (Süden ist links - siehe  Magellansche Wolken, die große liegt am Horizont auf 9 Uhr)


Daten:
        Objektiv: Peleng 8mm
        Bildfeldebner: -
        Kamera: Canon 6D
        
Aufnahmedatum: 14. Mai 2018 (ca. 3 Uhr Ortszeit)
        Belichtungszeit:
330s
        Iso:  3200
        Montierung: Skywatcher EQ6
        Guiding: Mgen 
        Darks: 1
        Flats: -
        Flatdarks: -
       
Bias: -
        Bildverarbeitung: Photoshop & PixInsight
        Standort: Gamsberg, Namibia
        Bedingungen: niedrige Luftfeuchte, sichtbares, starkes Airglow


zum Seitenanfang